Jahrbuch für Antisemitismusforschung 27 (2018)

Titel der Ausgabe 
Jahrbuch für Antisemitismusforschung 27 (2018)
Weiterer Titel 
Antisemitismus in Literatur und Musik sowie in Geschichte und Gegenwart

Erschienen
Berlin 2018: Metropol Verlag
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-86331-447-7
Anzahl Seiten
255 S.
Preis
21,00

 

Kontakt

Institution
Jahrbuch für Antisemitismusforschung
Land
Deutschland
c/o
Adina Stern, Geschäftsführende Redakteurin des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung Zentrum für Antisemitismusforschung Ernst-Reuter-Platz 7 Sekr. TEL 9-1 10587 Berlin
Von
Adina Stern

Die neue Ausgabe des "Jahrbuchs für Antisemitismusforschung" vereinigt Beiträge zur Geistesgeschichte und politischen Geschichte des 19. Jahrhunderts mit solchen zur ungebrochenen Persistenz eines über Jahrzehnte in die Kommunikationslatenz verschobenen Antisemitismus in Deutschland und Österreich. Außerdem wird der Blick auf einen „postmodernen Antisemitismus“ gerichtet, der sowohl kosmopolitisch-individualistische Vorstellungen in sich aufnehmen kann, als auch auf seit Jahrzehnten tradierte und bis heute virulente Verschwörungstheorien in Chile und der Türkei.
Mit der bewussten Grenzverschiebung bzw. intendierten Neuakzentuierung in Bezug auf die deutsche Vergangenheit hatten wir es auch hierzulande in den vergangenen Monaten immer wieder zu tun, wobei jedoch antijüdische Ressentiments wohlweislich nicht offen bedient, sondern eher indirekt über Begriffe wie „Denkmal unserer Schande“ oder „Vogelschiss“ transportiert werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich uns allen immer wieder die Frage, ob, wo und mit wem genau man sich über rechtspopulistische Inhalte auseinandersetzen soll. Der den mittlerweile 27. Band des "Jahrbuchs für Antisemitismusforschung" abschließende Debatten-Teil nimmt dieses Thema auf und stellt vier unterschiedliche Positionen vor.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

STEFANIE SCHÜLER-SPRINGORUM
Vorwort

ANTISEMITISMUS IN LITERATUR UND MUSIK

RAHEL STENNES
Der Jude und der Philister.
Die Konstruktion komplementärer Feindbilder bei Clemens Brentano

BORIS BLAHAK
Der mauschelnde Mime. Zur Sprache „verdächtiger“ Operngestalten Richard Wagners im Kontext seiner antijüdischen Musikkonzepte

ANTISEMITISMUS IN EUROPA IN GESCHICHTE UND GEGENWART

CORDELIA HEß
Eine Fußnote der Emanzipation? Antijüdische Ausschreitungen in Stockholm 1838 und ihre Bedeutung für eine Wissensgeschichte des Antisemitismus

ANDREAS BRÄMER
Tierschutzbewegung und Antisemitismus in der frühen Bundesrepublik – Karl-Ferdinand Finus und der Protest gegen die rituelle Schlachtpraxis der Juden

MARGIT REITER
Antisemitismus in der FPÖ und im „Ehemaligen“-Milieu nach 1945

NORA LEGE/STEFAN MUNNES
Postmoderner Antisemitismus? Im Spannungsfeld von Individualismus und Gemeinschaftsorientierung. Ergänzende Betrachtungen zu den „Mahnwachen für den Frieden“

VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN

MAX LAUBE
Die Verschwörungstheorie „Plan Andinia“
Eine Medienanalyse des chilenischen Falls „Rotem Singer“ (2011–2016)

EREN YILDIRIM YETKIN
Imperialer Wahn und Untergangsfantasien
Zum Antisemitismus der konservativ-nationalistischen Szene in der Türkei

DEBATTE: MIT RECHTEN REDEN

SINA ARNOLD
Party für Alle

MARCUS FUNCK
Wer redet, ist nicht tot

SABINE HARK
Wenn Rechte reden

SAMUEL SALZBORN
Mit Rechten (öffentlich) reden? Nein

DIE AUTORINNEN UND AUTOREN

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